Freitag, 15. Februar 2008

Ein langer Arm

15 Kommentare

Folgender Text ist in Anlehnung an den Artikel Kommunale Werbung wird eingeschränkt! und rein fiktiv* und überspitzt**

Wir schreiben das Jahr 2009. Die fitflat Produkte haben sich gegen das B ö s e behauptet und in 17.606 Neubrandenburger Haushalten Einzug gehalten. Ganz Neubrandenburg ist glücklich.

Ganz Neubrandenburg? Nein - eine unbedeutende Gruppe von wenigend Tausend Jugendlichen kann ihre Online-Community nicht mehr erreichen. Der Internetprovider teilte dazu mit:

Wir sind vom OB Dr. Paul Krüger aufgefordert worden, jegliche Zugriffe auf nb-town zu blocken, da staatsanwaltlich Inhalte des Forums nb-town geprüft werden.

Die sich häufenden Beschwerden der Kunden gegen dieses Vorgehen, werden mit Hinweis auf die fitflat AGB's zurückgeweisen.

* Die Annahme das Dr. Paul Krüger auch 2009 noch OB ist, darf wohl getrost als fiktiv bezeichnet werden.
** Die Kundenzahl von 17.606 ist überspitzt.

Donnerstag, 14. Februar 2008

Kommunale Werbung wird eingeschränkt!

10 Kommentare

Was sich auf den ersten Blick vernünftig anhört ist im Detail ein deutlicher Beweis des Unvermögens und Dreistigkeit. Doch bilden Sie sich selbst Ihre Meinung:

Wer heute die Webseite unserer Neubrandenburger Online-Community nb-town ansurft, wird evtl. mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen, dass die fitflat-Blumen verschwunden sind. Nebenbei ist auch die Werbung der Neuwoges verschwunden.

Nach mir zugespielten* Informationen wurden alle Werbeverträge mit den "Bürgermeistern" unserer virtuellen Stadt per sofort gekündigt und um sofortige Entfernung jeglicher Werbung gebeten.

Wir sind vom OB aufgefordert worden, jegliche Werbung bei nb-town einzustellen, da staatsanwaltlich Inhalte des Forums nb-town geprüft werden.

Zum einen wird dadurch deutlich aufgezeigt, dass durch Unwissenheit erzeugte Angst immer zu völlig irrationalen Entscheidungen führt, zum anderen, welchen verlässlichen Partner ein junges Unternehmen in kommunalen Einrichtungen findet. Statt sich auch nur ansatzweise verantwortungsvoll mit auftretenden Problemen auseinander zu setzen, werden diese per Dekret wegregiert.

Unser OB unterstellt einer (nicht gerade kleinen) Gemeinschaft von Neubrandenburgern pauschalisiert unrechtmäßiges Handeln und entzieht dem Betreiber kurzerhand einen Teil seiner wirtschaftlichen Basis.

Auch wenn Herr Beckstein, mit der Forderung, bestimmte Inhalte des Internets erst ab 22:00 Uhr zu senden, an Inkompetez für die nächsten Jahre nicht zu toppen sein dürfte, möchte ich unserem OB die Unsinnigkeit einmal vor Augen halten:

Sehr geehrter Dr. Paul Krüger,
meine Frau hat mich aufgefordert, jegliche Steuerzahlungen an die Stadt Neubrandenburg einzustellen, da staatsanwaltlich Handlungen von Einwohnern der Stadt Neubrandenburg geprüft werden und meine Frau und ich uns, als Einwohner von dieser Stadt distanzieren.

Ich muss diese Nachricht jetzt erstmal verdauen ...

* Ich danke dem Nordkurier für diese Formulierung - die wollte ich schon immer mal benutzen. ;)

Was wurde eigentlich aus ... ?

5 Kommentare

Nach genau einem Monat Bloggerei habe ich, in mittlerweile 32 Artikeln, meine privaten Gedanken geäußert. Ich möchte die sich bietende Gelegenheit beim Schopfe packen, einige Artikel, gerade im Hinblick auf die jeweiligen Kommentare, nochmals neu zu beleuchten.

Was wurde eigentlich aus ...

AGBs verbieten Counterstrike und Pornos?!
Soweit es sich mir erschließt und ich nicht Opfer meines Browsercaches bin, hat sich an den ebenso haarsträubenden wie (für nicht fitflat Kunden) lustigen Klauseln in den fitflat AGBs nichts geändert. Den fitflat Kunden wird immer noch vorgeschrieben jede erhaltene Spam-Mail an die Medianet zu melden. In gleicher Weise besteht auch noch das offensichtliche Verbot für Killerspiele und pornografische Inhalte. Ein Klick auf diese, diese oder auch diese Seite verstöße demnach gegen die geltenden Geschäftsbedingungen.

Die Zeugen des TriplePlays
Ohne die fachliche Qualifikation der fitflat Berater in der breiten Masse kritisieren zu wollen, sprechen folgende realen Aussagen für sich:

  • "Ein Dialer wird Ihnen mitgeliefert." - Auf die Frage, wozu ich einen Dialerschutz benötige
  • "Das weis ich nicht" - Auf die Frage, ob man eine Netzwerkkarte im PC zur Nutzung des Internetzugangs benötigt
  • "Sie brauchen gar keine Ports" - Auf die Frage, ob bestimmte Ports geblockt oder gedrosselt werden.

Dringend gesucht: fitflat funk
Ich suche immer noch ...

Klinkenputzen als letztes Mittel?
Nachdem sich die neu.sw in einer Pressemitteilung von den, durch mich als kommunalen Drückern titulierten, fitflat Verkäufern distanziert hat, kann ich nur hoffen, dass lediglich böse Scherzbolde in den letzten Tagen eben wieder an Haustüren klingelten, um offensichtlich einen fitflat-Vertrag an den Mann zu bringen.

fitflat - Verwirrung bei Verivox
Naja, der aus meiner Sicht unfähige Ziehungsbeamte für Tarifangaben, hat anscheinend in einem wachen Moment einen Teil seiner Fehler korrigiert. So richtig richtig ist es aber immer noch nicht.

Vorsicht Werbung!
Was meinerseits als leicht ironischer Seitenhieb und Reaktion auf die unübersehbare Werbeflut der neu.sw gedacht war, ist wohl leider mehr als bitterer Ernst. Selbst auf Anfragen des Nordkuriers reagierte die kommunale 'fitfalt-puschen-och-wie-doll-sind-wir' Fraktion der Stadt in keinster Weise. Hinterfragen und Mitdenken scheint zunehmend unerwünscht zu werden.

Dienstag, 12. Februar 2008

Adam Rieses Enkel

18 Kommentare

Auch wenn es den Anschein erwecken mag, dass die Marketingabteilung der neu.sw zur fitflat Produkteinführung einen Werbemittelkatalog rauf und runter bestellt hat, vermisse ich in der Vielfalt der Werbeträger einen Artikel.

Es gibt - und ich habe wirklich nachgefragt - keine blumigen Taschenrechner. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Neubrandenburger sollen schließlich Verträge unterschreiben und nicht rechnen. ;)

Die dümmste anzunehmende Idee wäre dann wohl, die gebeetsmühlenartigen Aussagen unserer kommunalen Lenker durch einfache Arithmetik zu überprüfen.

Hatte ich erwähnt, dass ich manchmal dumme Ideen habe? Eher aus Langeweile habe ich vor 2 Wochen begonnen, einige Aussagen, die teilweise auf den ersten Blick sehr plausibel klingen, zu hinterfragen.

AUSSAGE 1: "Media-N hat nie Gewinn gemacht."

Gut, ich weis nicht, ob man unter dem Begriff Gewinn mit kommunalpolitischer Brille etwas anderes versteht als ich - rein fiskalisch-salop steht der Gewinn aber für die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben. Und eben dieser Gewinn betrug für die Media-N GmbH* im Jahr 2005 69.213,77 Eur und im Jahr 2006 106.113,81 Eur. Also - 'kein Gewinn' sieht für mich anders aus.**

AUSSAGE 2: "Media-N hat die Stadtwerke / die Stadt Neubrandenburg nur Geld gekostet."

Hier wird es schon schwieriger. Aber ganz von vorn - Media-N ist eine GmbH mit einem Stammkapital von 315.000 Eur an der die neu.sw mit ca. 40% beteiligt war/ist. Macht einen Kapitaleinsatz des kommunalen Kassenwartes von 126.000 Eur. Damit mir jetzt keiner unterstellen kann etwas 'schön' zu rechen, müssen natürlich auch die Verbindlichkeiten der Media-N GmbH gegenüber der Medianet-KFA GmbH addiert werden. Diese belaufen sich, auf Grund der mir zur Verfügung stehenden Unterlagen, auf 232.696,24 Eur. Macht unterm Strich einen einmaligen Kapitaleinsatz von 358.696.24 Eur.

Die Einnahmenseite ist einfacher zu rechnen: Media-N hat, laut Aussagen im Nordkurier, 3700 Kunden. Pro Kunde bezahlt Media-N monatlich ein fürstliches**** Salär von 9,75 (die bekannten 11,60 Eur abzüglich 19% Mwst und nochmal gerundet). Es entstehen also direkte Einnahmen von monatlich 36.075,00 Eur, was auf das Jahr gerechnet 432.900,00 Eur sind.

Ich hab keine Ahnung, wie man das in Latüchts umrechnet - aber allein 2006 hätten die Einnahmen der neu.sw alle jemals getätigten Investitionen beglichen und darüber hinaus mit 74.203,76 Eur die Kasse auf kommunaler Seite aufgefüllt. Dabei bleibt aber völlig unbeachtet, dass Media-N seit 2002 die Produkte in dieser Form anbietet, ich aber die Einnahmen nur eines Jahres gegen die Schulden aller Jahre gerechnet habe. Die wirklichen Einnahmen sind also weitaus höher.

AUSSAGE 3: "Die neu.sw erschließt sich ein lukratives Geschäftsfeld"

Diese Aussage ist an sich nicht ganz falsch - dass aber in absehbarer Zeit der TripplePlay-Goldesel die Zahlen der Ära Media-N übertreffen wird, ist für mich nicht nachvollziehbar. Und das aus folgendem Grund:

Media-N erzielt einen -vorsichtig geschätzten- Jahresumsatz ***** von 1.443.000,00 Eur, von dem sich die neu.sw insgesammt 475.355,52 Eur (432.900,00 Eur plus 42.445,52 Eur anteiliger Gewinn) abschneidet. Unter der Annahme, dass fitflat per sofort alle Kunden der Media-N übernimmt und alle fitflat Produkte ca. 10 Eur billiger sind, schrumpft der Umsatz bei gleicher Kundenzahl auf 999.000,00 Eur (1.442.000,00 - (10.00 Eur mal 12 Monate mal 3700 Kunden)). Bei gleichbleibenden Kosten für Kabelmodems, Technik, Support und einer, gegenüber Media-N weitaus besseren Umsatzrendite von 10%, ergibt sich ein Gewinn von 99.900,00 Eur.

Hier bitte kurz innehalten: Die neu.sw erwirtschaftet bei gleicher Kundenzahl aus eigener Kraft 99.900,00 Eur und hatte vorher 475.355,52 Eur.

Um auch nur einen Cent mehr als vorher zu verdienen, müssten also mindestens 17.606 Neubrandenburger bei fitflat einen Internetvertrag abschließen. Wären diese 17.606 Kunden bei Media-N, erhielte die neu.sw jährlich 2.450.755,20 Eur. An dieser Stelle gehen mir die, zur weiteren Berechnung notwendigen, Einwohner aus - ich glaube aber ein Prinzip erkennen zu können. ;)

AUSSAGE 4: "Auch das Produkt fitflat fon rechnet sich."

Allein die Frage nach dem "ab wann rechnet es sich?" konnte mir noch keiner beantworten. Die schlappen 100 Eur (50 Eur Kabelmodem plus 50 Eur Installation), die für jeden Anschlusses notwendig sind, bekommt man über monatliche 4,75 Eur erst nach 21 Monaten wieder herein. Weitere Kosten durch wechselnde Kunden, monatliche Grundkosten, Rechnungslegung und Personal sind auch in dieser Rechnung noch nicht berücksichtigt. Und mal ganz ehrlich: dafür, dass ein 'nur Telefon' Kunde den gleichen Kabelfernsehanschluß und das gleiche Kabelmodem wie ein 'nur Internet' Kunde bekommt, ist die Differenz ****** von 15 Eur schon sehr happig.

Anmerkung: Diese -meine privaten- Gedanken darf jeder, dem es beliebt, zitieren, kopieren, revidieren, neu recherchieren, ganz anders summieren oder auch mit Unverständnis ignorieren.

* Quelle: Jahresabschluss zum 31.12.2006 der Media-N GmbH (http://www.ebundesanzeiger.de) ** Ja, ich habe auch die Position 'Verlustvortrag' gesehen. Diese hat aber auf den Gewinn, um den es hier ging, keinen Einfluss. *** Laut Jahresabschluss der Medianet-KFA zum 31.12.2006 (http://www.ebundesanzeiger.de) belaufen sich die 'Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht' auf 232.696,24 Eur, die Summe aller Verbindlichkeiten der Media-N GmbH beliefen sich zum 31.12.2006 auf 319.992,52 Eur. **** Laut Bundesnetzagentur beträgt der monatliche Preis, den ein DSL-Anbieter an die Telekom zur Nutzung eines Anschlusses bezahlen muss nur ca. 1,71 Eur. ***** Unter der Annahme, dass Media-N nur Kunden mit der 'kleinen Flatrate' für monatliche 32,50 Eur hat, was mit Sicherheit untertrieben ist. ****** 19,75 Eur (fitflat surf) minus 4,75 (fitflat fon)

fitflat und das Fiasko Kommunale

4 Kommentare

Die folgenden Zeilen stützen sich auf meine Annahme, dass der politische Aschermittwoch in diesem Jah nicht den ganzen Februar zelebriert wird.

Für den Satz des (noch) amtierenden SPD-Fraktionschefs

Da hätte Media-N durchaus selber früher aus den Puschen kommen können.

verleihe ich* Herrn Lübbert mit sofortiger Wirkung den offiziellen Flatblog-Orden der grenzdebilen Umweltwarnehmmung.

Damit möchte ich die unglaubliche Leistung eines Aufsichtsratsmitglieds der neu.sw dem Wähler verpflichteten Politikers würdigen, unter völligem Ausschluß gesunden Menschenverstandes, sein eigenes Ansehen der Lächerlichkeit preiszugeben um in beneidenswertem Gehorsam seinem Geschäftsführer zu folgen.

Ich möchte Herrn Lübbert doch eindringlich ins Gedächtnis rufen, dass er selber, in seiner Funktion als Aufsichtsratsmitglied der neu.sw, bis vor knapp 2 Monaten zu 40% für die jetzt von gewissen Stellen herbeibeschworene desolate Lage der Media-N Verantwortung zeichnet.

Was medizinisch als Schizophrenie und im Volksmund als Schere im Kopf bezeichnet wird, scheint im Umfeld der neu.sw-nahen Politiker zur Perfektion enwtickelt worden zu sein. Das der CDU-Fraktionschef sich nicht zu schade ist und mit den Worten

Argumentation erschließt sich nicht

ebenfalls ins hanson'sche Horn bläst, verwundert mich indes nicht mehr. Der Neubrandenburger Bevölkerung hingegen, dürfte sich in diesen Tagen so einiges erschließen.

Aber ein Gutes hat die Sache: Ich werde jetzt mit fitflat-Kugelschreiber in der Tasche einen Spaziergang in die Turmstraße unternehmen.

* UPDATE 15:00 Uhr: Vielen Dank an franko, der meinem virtuell verliehen Orden ein würdiges grafisches Aussehen verpasst hat.

Montag, 11. Februar 2008

Mal wieder zum Friseur

8 Kommentare

Als bekennender Leser des neu.kuriers Nordkuriers bin ich seit mehreren Tagen etwas verwundert über die Berichterstattung unserer lokalen Presse.

Nicht, dass ich eine Presse wünsche, die mir meine eigene Meinung nochmal unter die Nase reibt. Aber ich spüre einen aufkommenden Unmut darüber, dass sich, seit dem vor ca. 3 Wochen in einem Artikel dem neuen Bürgermeister Neubrandenburgs der Rausschmiss Hansons nahelegt wurde, die inhaltliche Ausrichtung der Berichterstattung geringfügig geändert haben könnte.

Den Inhalt des heutigen Artikels 'Kritik auch an Kampagne für neues Angebot' (ich hoffe der Autor verzeiht mir) pfeifen die Spatzen bereits seit Wochen vom Dach. Daneben erweckt auch die Platzierung auf der letzten Seite der Neubrandenburger Zeitung eher den Anschein eines Alibis, als den eines knallharten Journalismus.

Es obliegt mir mitnichten meine Wahrnehmung als Maßstab für guten Journalismus heranzusziehen. Aber derzeit ist ein Besuch beim Friseur (oder auch eine Busfahrt, ein Einkauf oder eine Stammtischrunde) ergiebiger als eine Stunde Zeitung lesen. Rein Subjektiv betrachtet würde die Neubrandenburger Gerüchteküche so einiges an brisanten Zutaten hergeben.

Nur ungern ertrage ich als Leser das aufkommende Gefühl, dass nicht ganz unbedeutende Werbekunden ihren Einfluss auf die redaktionelle Tätigkeit geltend machen könnten.*

Interessant ist im Gegenzug die Tatsache, dass die neu.sw der Redaktion des Nordkuriers keine Antwort auf die Frage nach der Höhe der Werbekosten beantwortet. Laut einem Bericht vom 15.01.2008 (ebefalls im Nordkurier) verlautbarte Herr Nostheide damals noch:

... die Zahlen liegen offen ...

Es darf gemunkelt werden, wo sie denn offen liegen, wenn sie jetzt keiner mehr findet. ;)

* Die Anordnung der Artikel 'Winterparty unter Frühlingssonne' und 'Ermittlungen gegen Mafia gefordert' auf der ersten Seite der heutigen Ausgabe entbehren nicht einer gewissen Ironie. ;)